Bei einer kurzen Rast bei Kaiserbrunn am Ufer der Schwarza im Höllental entdeckte ich ein größeres Fluginsekt mit interessanten Flügeln, das dann eine eher missglückte Landung an der Böschung hinlegte (Szene 1). Ich dachte an eine Netzflügler-Art.

Am weiteren Weg flussaufwärts Richtung Voismaut sah ich insgesamt wohl Hunderte davon. Ihre Flugkünste hielten sich eindeutig in Grenzen. Bei einer Pause nahe beim Weichtalhaus beobachtete ich mehrere beim Fliegen über der stark befahrenen Straße. Die meisten hatten das Glück, von der Druckwelle der vorbeifahrenden Autos einfach weggeblasen zu werden. Ein Exemplar, das etwas erwischt wurde und auf der Straße liegen blieb, lebte tatsächlich noch. Mit etwas Mühe gelang mir eine Aufnahme des Insekts beim Krabbeln auf meiner linken Hand (Szene 2).

Von Netzflüglern konnte aber keine Rede sein. Es handelte sich um eine – nicht näher bestimmte – Art von Steinfliegen (Plecoptera), wie ich von Fachleuten von naturbeobachtung.at erfuhr.

Steinfliegen sind eine eigene, ziemlich ursprüngliche Ordnung der Insekten, die trotz des Namens keine „Fliegen“ (Zweiflügler) sind. Da die Larven kalte, sauerstoffreiche Gewässer bevorzugen, ist ihr Auftreten auch ein Indikator für eine gute Wasserqualität und sie sind eine beliebte Nahrungsquelle für Fische in solchen Gewässern. Nachbildungen der Larven werden daher auch von Fliegenfischern verwendet.