Die Flutwelle des rückgestauten Donauwassers hatte keine Probleme, das geschlossene Wehr an der Gänsehaufentraverse zu überwinden. Die letzten beiden Szenen zeigen, dass am 5.8.2020 auch noch um 18:20, lange nach dem Höhepunkt der Hochwasserwelle an der Donau, enorme Wassermassen hinauf ins Kühwörther Wasser flossen.

Die Aufnahmen waren nur möglich, da es sich bei dem Hochwasser um ein „kleineres“ handelte, das statistisch etwa alle zwei Jahre vorkommt (trotzdem war es das stärkste Hochwasser der letzten vier Jahre). Bei einem fünfjährlichen Hochwasser wäre nicht nur die gesamte Traverse überflutet, sondern auch die Zugangswege und weite Teile des umgebenden Auwalds stünden unter Wasser. Ich wäre dann gar nicht bis zur Traverse gekommen.

Das Donauwasser gelangt über den ca. 7 km flussabwärts gelegenen Schönauer Schlitz, eine Lücke im Marchfeldschutzdamm, in die Untere Lobau. Ein Großteil der mitgeführten Schwemmstoffe lagert sich dabei bereits im Abschnitt zwischen Schönauer Schlitz und Schönauer Traverse ab. Je weiter oben, desto klarer ist das aufwärts strömende Wasser. Zum Schönauer Schlitz siehe Untere Lobau am 23. Juni 2020.