In Flugkünstler und Paarungsradler vom 26. Mai 2024 gibt Helmut Sattmann, langjähriger Mitarbeiter des Naturhistorischen Museums Wien, kurze, sachkundige Einblicke in die Lebensweise von Libellen und die Situation in der Lobau. Basis ist eine Erhebung, deren Ergebnisse online verfügbar sind: The dragonfly fauna of the Vienna Lobau – a survey from 2017–2020.
Illustriert ist der Artikel mit Aufnahmen von vier Libellenarten: Östliche Moosjungfer, Blaugrüne Mosaikjungfer, Gemeine Heidelibelle und Kleiner Blaupfeil. Tatsächlich sind in der Lobau – hier ist damit der Nationalpark Donau-Auen, Wiener Teil gemeint – aber bisher 43 Libellenarten nachgewiesen, davon 39 bodenständig – siehe die vorhin verlinkte Publikation.
Um einen etwas größeren Aussschnitt der Vielfalt der Libellen in der Oberen und Unteren Lobau zu zeigen, habe ich ausnahmsweise eine Galerie mit Einzelbildern aus Videoaufnahmen auf meinen Streifzügen in der Lobau zusammengestellt. Einbezogen sind dabei auch Aufnahmen aus dem bereits in Niederösterreich liegenden Gebiet bis zum Schönauer Schlitz (ich rechne dieses Gebiet zur Unteren Lobau). Es sind immerhin 18 Libellenarten dabei, darunter auch die Südliche Heidelibelle, eine nach der Roten Liste Österreich „vom Aussterben bedrohte“ Art („critically endangered“, CR). Die Artbestimmung der Libellen bzw. deren Bestätigung erfolgte durch die Fachleute von naturbeobachtung.at.
Einige der Libellenarten in der Galerie fallen unter die Kategorien „near threatened“ (NT), „vulnerable“ (VU) und „endangered“ (EN) (Gefährdung zunehmend von NT auf EN): Großes Granatauge (NT), Gebänderte Heidelibelle (VU), Keilfleck-Mosaikjungfer (VU), Südliche Mosaikjungfer (VU), Kleiner Blaupfeil (VU) und Spitzenfleck (EN). Die Kategorie ist – als Abkürzung – den Bildbeschreibungen hinzugefügt. Ihr Fehlen bedeutet „least concern“ (LC), also „ungefährdet“.
Noch nie zu Gesicht bekommen habe ich leider die ebenso vom Aussterben bedrohten drei Moosjungfern (Große, Östliche und Zierliche). Das liegt wohl auch daran, dass diese Arten ausschließlich in der Oberen Lobau vorkommen und ich mich dort eher selten aufhalte. Sie sind aber in meiner Liste der geschützten Tierarten der Lobau zu finden: Lobau: Geschützte Tierarten der Gewässer und Feuchtlebensräume.